ONE im Homeoffice – So arbeiten wir zu Hause

Das Thema Homeoffice erhält in der aktuellen Situation deutlich mehr Aufmerksamkeit als jemals zuvor. Nachdem es für einige bereits ein normaler Teil des Arbeitsalltags geworden ist, ab und zu oder sogar dauerhaft von zu Hause aus zu arbeiten, so ist es für viele andere doch eine ungewohnte, neue Situation.

Wir bei ONE sind davon überzeugt, dass sich trotz dieser Widrigkeiten auch viele positive Seiten an der Arbeit im Homeoffice finden lassen und möchten deshalb unsere Tipps und Erfahrungen gerne mit euch teilen.

Homeoffice „extrem“

Laut Bitkom erlaubten 2018 bereits 39 % der Unternehmen in Deutschland die Arbeit aus dem Homeoffice. Im Jahr 2014 waren es nur 22 %. Für die Mehrheit hierzulande ist das Konzept also nicht komplett neu.

Trotzdem handelt es sich dabei in der Regel um die optionale Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Häufig wird hierfür ein Tag in der Woche genutzt oder für die Arbeit in Ausnahmesituationen, wie zum Beispiel beim Besuch von Handwerkern oder einem kranken Kind, das nicht zur Schule kann. Die Pflicht, wirklich 5 Tage pro Woche am heimischen Schreibtisch zu arbeiten und das über einen längeren Zeitraum, kennen die wenigsten von uns.

Um auch in dieser Situation produktiv zu bleiben und gleichzeitig die Work-Life-Balance nicht zu vernachlässigen, helfen häufig schon einfache Regeln, wie z. B. die Routine eines normalen Arbeitstages beizubehalten, feste Arbeitszeiten und Pausen einzuplanen und mit Kollegen in Kontakt zu bleiben.

Homeoffice @ ONE

Das wusstet ihr alles schon?
Na gut, neben diesen Standard-Tipps, die man aufgrund der Aktualität des Themas derzeit tatsächlich an allen (virtuellen) Ecken zu lesen bekommt, haben wir als erprobte Homeoffice-Arbeiter unsere Kollegen gefragt und um ein paar besondere Tipps gebeten.

Für uns als Berater ist das Motto „Arbeiten von überall“ längst zum Alltag geworden. Wir arbeiten üblicherweise nicht nur vom Büro aus sondern auch bei unseren Kunden vor Ort, auf Reisen im Zug oder im Flugzeug und vielleicht auch mal in einem Café. Da bietet das Homeoffice für viele unserer Berater einen willkommenen Ruhepol in gewohnter Umgebung – insbesondere nach mehreren Tagen auf Dienstreise.

Und weil wir uns damit gar nicht so schlecht auskennen, möchten wir einerseits einen kleinen privaten Einblick in unsere Homeoffices geben und euch in diesem Zuge außerdem unsere persönlichen Tipps für die Arbeit von daheim weitergeben. Dazu haben mehrere unserer Kollegen ihre persönliche Homeoffice-Story aufgeschrieben und ein Foto von ihrem Schreibtisch zu Hause dazu gepackt. Damit hättet ihr dann auch mal die einzigartige Möglichkeit, zu sehen, wie wir alle so wohnen! 😉

Wir hoffen, ihr könnt etwas aus den Tipps mitnehmen und wir können euch ein paar positive Aspekte an der derzeitigen Situation zeigen. Viel Spaß beim Lesen!


Homeoffice bei Jenny – Arbeiten auf 2(0) m²

Geboren in der Generation Y kenne ich tatsächlich fast nur Arbeitgeber in meinem (kurzen) Arbeitsleben, die das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen. Das liegt natürlich auch an der Branche, keine Frage. Aber kurz gesagt, ist dieses Konzept für mich bereits immer Teil des Arbeitsalltags gewesen. So habe ich bisher auch bei ONE versucht, eine Balance zwischen Anwesenheit im Projekt, Arbeit und Socializing mit den Kollegen im Büro und Arbeiten im Homeoffice zu finden.

Mehr als 2 Tage in einer Woche habe ich bisher aber nicht von zu Hause gearbeitet – da fühlte ich mich dann einfach zu isoliert. Deshalb ist das Dauer-Homeoffice trotz der bisherigen Integration in meinen Arbeitsalltag auch für mich eine Herausforderung.

Habe ich zu Beginn noch die entspannte Situation genossen, heute mal nicht in der überfüllten U-Bahn zum Büro fahren zu müssen und auch keinen Stress zu haben, pünktlich Feierabend zu machen, weil man abends sowieso nichts vorhat, so kann sich das schnell ändern. Ich brauche wohl niemandem erzählen, dass die Mieten in München überdurchschnittlich hoch sind und ich deswegen vor zwei Jahren froh war, eine einigermaßen hübsche 1-Zimmer-Wohnung zu bekommen. Damals hatte ich mich tatsächlich wenig mit dem Arbeiten im Homeoffice auseinandergesetzt, so wollte ich ja gerade den neuen Job anfangen und meine Kollegen im Büro kennenlernen. Und nun sitze ich hier, in meiner 20 m² kleinen Wohnung, an einem winzigen Schreibtisch, der gerade noch so in den Raum passt und mir geschätzt wohl ein 2 m² großes „Büro“ bietet.

Wie soll man da produktiv arbeiten, fragt ihr euch jetzt sicher. Das geht – wenn man ein paar Dinge beachtet.
Mein persönliches Erfolgsrezept, um im Homeoffice nicht verrückt zu werden, ist die Planung von täglichen Zielen. Als ehrgeiziger Mensch motiviert mich eine ToDo-Liste, die ich Stück für Stück abarbeiten kann. Das hat mehrere positive Effekte: Ich behalte alle wichtigen Aufgaben in meinen Projekten im Blick, außerdem gibt es mir ein positives Gefühl, wenn ich etwas abhaken kann. Zusätzlich unterstützt es die Work-Life-Balance – wenn alle Tasks abgehakt sind, ist das Tagesziel erreicht und ich kann den Laptop zuklappen. Das setzt natürlich eine realistische Planung voraus. 😉

Als ToDo-App benutze ich die in Office 365 enthaltene „ToDo“-App von Microsoft. Die ist besonders praktisch, weil man sie als Desktop-App, online im Browser und auch auf dem Smartphone parallel nutzen kann. Außerdem synchronisiert sie (auf Wunsch) Aufgaben und markierte Mails aus Outlook, sowie Aufgaben, die mir in Planner zugewiesen sind. Und sie unterstützt meine Arbeitsweise durch die Liste „Mein Tag“, auf der ich meine täglichen Aufgaben einfach und schnell planen kann.

Zwei weitere Sachen, die mir vor allem in meinem sehr beengten Homeoffice helfen, sind Licht und frische Luft. Je kleiner ein Raum bzw. eine Wohnung, desto schneller fühlt man sich isoliert und eingesperrt, so geht es zumindest mir. Mit dem Schreibtisch direkt am Fenster, regelmäßigem Lüften und der ein oder anderen Pflanze fühlt es sich schon viel besser an und ich merke teilweise gar nicht, dass meine Wohnung nur so klein ist. Ein kleiner 15-20 Minuten Spaziergang in der Mittagspause oder nach der Arbeit hilft außerdem, mal kurz rauszukommen und Sauerstoff und (mit etwas Glück) auch Sonne zu tanken.

Das sind alles keine super neuen oder ausgefuchsten Tricks, allerdings bin ich davon überzeugt, dass es auch gerade auf die Kleinigkeiten ankommt. Jeder muss selbst in sich hineinhören und herausfinden, was er/sie in so einer Situation braucht und wie man am besten produktiv bleibt. Ich hoffe, meine Einblicke helfen einigen von Euch dabei. 😊


Peter: „Wichtig sind Routinen und ausreichend Bewegung.“

Ich bin in der komfortablen Situation, zu Hause ein eigenes Arbeitszimmer zu haben. Das ist schon ziemlich viel wert – vor allem wenn man tagsüber nicht alleine zu Hause ist. Gewohnt war ich bisher aber nur, gelegentlich einzelne Tage im Homeoffice zu verbringen. Die sahen dann meistens so aus, dass ich mich von früh bis spät eingeschlossen habe, um einen größeren Rückstau an Arbeit zu erledigen. Für einen länger anhaltenden Zustand ist das aber weder nachhaltig noch gesund.

Aus diesem Grund war es für mich wichtig, die Routinen aus dem gewohnten Arbeitsalltag auf das Homeoffice zu übertragen und geeignet anzupassen.

So klingelt weiterhin jeden Morgen mein Wecker, wobei ich mir durch den wegfallenden Weg ins Büro eine halbe Stunde mehr Schlaf gönne und trotzdem noch 45 Minuten früher am Schreibtisch sitze. Am Abend mache ich flexibel und ohne Rücksicht auf Abfahrtszeiten noch etwas länger und bin trotzdem mindestens eine halbe Stunde früher bei der Familie im Feierabend. Die zusätzlich gewonnene Zeit am Tag – in der Regel eine gute Stunde – fließt in mein persönliches Wohlbefinden und den notwendigen Ausgleich. Solange es die Bedingungen zulassen, investiere ich sie in einen Spaziergang mit der Familie über die abgelegenen Felder oder durch den angrenzenden Wald – und wenn das einmal nicht geht, gibt es ein alternatives Sportprogramm im Rahmen der Möglichkeiten zu Hause.

Überhaupt ist es enorm wichtig, im Homeoffice auf ausreichend Bewegung zu achten: Mit einem Fitnesstracker zähle ich Schritte und messe mein allgemeines Aktivitätsniveau. Das auf deutlich eingeschränkterem Raum zu erreichen ist nicht einfach, weshalb ich mir selbst folgende Punkte verordnet habe:

  • Regelmäßige aktive Pausen, an denen ich meinen Arbeitsplatz verlasse.
  • An Telefon- und Videokonferenzen nehme ich grundsätzlich im Stehen teil oder laufe dabei herum.
  • Anstelle eines Stuhls kommt über den Tag verteilt für mindestens zwei Stunden ein Sitzball zum Einsatz.

Im Kern sind es also feste Zeiten, angepasste Routinen und genügend Bewegung, die mir die derzeit tägliche Arbeit im Homeoffice zufriedenstellend wie auch sehr produktiv machen und mir darüber hinaus eine entspanntere Freizeit ermöglichen.

Trotzdem freue ich mich schon wieder sehr darauf, meine Kunden und Kollegen persönlich treffen zu können.


Office@Chrissy’s Home – Lasst Euer Zuhause ein Zuhause sein

Als Managerin für das Thema Organisationsentwicklung & Kollaboration ist das Arbeiten aus dem Homeoffice für mich mittlerweile Usus geworden. Aber wie jede Veränderung, war auch für mich die Möglichkeit des Homeoffices anfangs eine gewaltige Umstellung. Die Vorfreude überwog, da Zeiten für Arbeitswege in hoch frequentierten U-Bahnen oder auf überfüllten Straßen wegfallen würden und somit viel besser genutzt werden könnten. Doch schnell erreichte mich die Realität und mir wurde bewusst, mit wie vielen „sinnvollen“ Dingen man sich in den eigenen vier Wänden ablenken könnte: Wäsche waschen, bügeln oder doch den Kühlschrank einmal neu sortieren? Die ein oder andere Ablenkung in der Vergangenheit sowie meine heutigen Erfahrungen haben mich aber auch lernen lassen, dass eine vorläufige Umpriorisierung auf Haushaltsarbeiten mein Arbeitspensum nicht verringern, sondern lediglich verschieben würde.

Einen vollständigen Rückschritt in den Office-Alltag wollte ich mir aber auch nicht eingestehen, da ich in diesem Fall wiederum lange Staus oder überfüllte U-Bahnen in Kauf nehmen müsste – das war also keine wirkliche 5-Tage-Option. „Was wären weitere Alternativlösungen?“, dachte ich mir. Nach längeren Überlegungen kam mir der Gedanke, dass beide Aspekte (Berufliche Arbeit & Haushaltsarbeit) ihre Daseinsberechtigung haben und sich eigentlich doch gar nicht gegeneinander aufheben müssen. So erkannte ich für mich schnell, dass es völlig in Ordnung ist, eine Maschine Wäsche zu starten und danach in den nächsten Call mit meinen Kollegen einzusteigen. Sobald dieser beendet war, konnte ich die Wäsche aufhängen und mich währenddessen gedanklich auf die nächsten Todos am Tag einstellen. So fand ich einen Mechanismus, Notwendiges mit Nützlichem geschickt zu verbinden. Ein charmanter Nebeneffekt, der sich hieraus ergab, war, dass ich mich nicht erst abends nach einem langen Arbeitstag auch noch um den kompletten Haushalt kümmern musste, sondern meine Aktivitäten tagsüber noch effizienter vollziehen konnte, um abends mehr Zeit für Privates zu haben.

Ein weiteres Thema, mit dem ich zu Zeiten der Office-Anwesenheit bis heute noch zu kämpfen habe, ist das Setzen einer zeitlichen Deadline. Wann ist der richtige Moment, sich auf den Weg nach Hause aufzumachen? Wenn wir unsere Arbeit erledigt haben? Machen wir uns nichts vor. In unserer heutigen Zeit gibt es immer noch Aufgaben oder Themen, die wir auch nach erledigter „To-Do-Liste“ aufgreifen und vorantreiben möchten. Es gibt also nicht mehr den Zustand „Wenn mein Schreibtisch leer ist“. Nun könnte man annehmen, dass sich dieser Zustand im Homeoffice noch verschärft und man kein Ende finden mag – ich für meinen Teil habe ich gelernt, mir bewusst Belohnungen in Reichweite zu setzen. So beispielsweise auf dem Bild, auf dem ich bewusst auf der Couch arbeite mit Blick auf einen Kamin, bei dem ich abends bei einem Glas Wein mit meinem Partner abschalten kann.

Nun meine Tipps für euch nochmals zusammengefasst: Verbindet das Notwendige mit dem Angenehmen oder dem Nützlichen. Haushaltsarbeiten während dem Office ein No-Go? Definitiv nicht, solange Ihr es schafft, eine professionelle Umgebung sicherzustellen und konzentriert bei Eurer jeweiligen Aktivität bleibt. Zweiter Tipp: Setzt euch gezielt Belohnungen in Reichweite für eure getane Arbeit. Es ist wichtig, ein Ende zu finden und sich auf Feierabend-Aktivitäten freuen zu können. Dritter Tipp: Macht euch die Vorzüge des Homeoffice bewusst und nutzt die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Ihr werdet recht schnell selbst merken, dass die aktive Nutzung der Vorteile eure Arbeitskreativität und Arbeitseffizienz durchaus befeuert und aufleben lässt – natürlich alles mit der notwendigen Disziplin und dem relevanten Verantwortungsbewusstsein.


Christoph: „Social Distancing bedeutet für mich mehr (digitale) Nähe.“

Ich sitze zu Hause und die Sonne scheint auf meinen Schreibtisch. Neben meinem Laptop steht eine frisch gebrühte Tasse Kaffee. Für mich persönlich ist das eine ganz neue Situation. Noch nie war ich so oft zu Hause wie derzeit. Und was noch vor ein paar Wochen undenkbar erschien, ist heute nicht nur Wirklichkeit, sondern irgendwie auch besser als ich es mir vorgestellt hätte. Und doch bin ich gerade emotional hin- und hergerissen.

Einerseits vermisse ich den direkten, persönlichen Austausch mit Arbeitskollegen, Kunden, Freunden und Familie. Es ist von heute auf morgen einfach alles auf den Kopf gestellt. Andererseits kann ich mich voll und ganz auf das konzentrieren, was ich gerade will oder eben nicht. Ich kann selbst entscheiden, ob ich Telefonanrufe annehme, wie ich meinen Arbeitstag plane oder wie ich selbst an virtuellen Meetings teilnehme – mit Kamera oder doch nur telefonisch.

Die ersten Aufgaben des Tages sind abgearbeitet. Ich laufe in die Küche, hole mir eine weitere Tasse Kaffee und kehre zurück an meinen Arbeitsplatz. Anstatt Arbeitskollegen oder Projektmitarbeitern sitzt mir meine Frau gegenüber. Immer wenn einer von uns beiden telefonieren oder „konferieren“ muss, dann wechselt derjenige ins Wohnzimmer, oder besser gesagt in den „Konferenzraum“. Es klingelt an der Haustür. Der Postbote bringt mir meine neue, heiß ersehnte Tastatur. Egal ob Schreibtischstuhl, Laptopständer oder eben eine geeignete Tastatur – ich selbst war auf systematisches Homeoffice einfach nicht vorbereitet. Jetzt ist es – nach nur wenigen Tagen – eigentlich nicht mehr wegzudenken. Der Schreibtisch, an dem ich sonst nur für meine Steuererklärung gesessen habe, ist ein fester Bestandteil meiner Arbeitswoche geworden. Schon jetzt kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich diesen Platz auch in Zukunft öfter nutzen werde. Der Arbeitsplatz zu Hause gibt mir Ruhe und Zeit mich zu konzentrieren und dabei meiner Frau gegenüberzusitzen. Sie ist gerade mit einem ganz anderen Thema beschäftigt, aber es freut mich sehr, dass wir nicht wie bisher (viele) Kilometer voneinander getrennt arbeiten, sondern uns in diesem Moment gerade einen Tisch teilen. Obwohl wir in verschiedenen Unternehmen und Branchen arbeiten, so trennt uns jetzt nur das Thema, räumlich hingegen sind wir uns ganz nah.

Die Zeit von Social Distancing sehe ich neben der Chance auf räumliche Nähe auch als Chance für mehr digitale Nähe. Als Chance dafür, geplante oder spontane Treffen nun digital zu erleben. Nur noch wenige Minuten, dann steht meine Mittagspause an: Eigentlich war für heute ein persönliches Mittagessen in München geplant, doch kurzum hatten wir den Termin auf einen virtuellen Mittag geändert. Ich telefoniere mit einem Freund, während wir beide unser Mittagessen zubereiten. Eigentlich fühlt es sich auch fast wie ein persönliches Mittagessen im Restaurant in der Innenstadt an, nur dass man eben selbst kochen muss.

Mein Arbeitstag neigt sich dem Ende zu. Nun ändere ich meine Rolle vom Berater zum Dozenten, denn heute am frühen Abend habe ich noch 90 Minuten Vorlesung an der Hochschule. Mein Schreibtisch ist nun der Hörsaal – es ist fast unverändert zum Arbeitstag, nur die digitalen Hilfsmittel sind andere. Wo ich tagsüber noch mit Teams, SharePoint und Confluence gearbeitet habe, wechsle ich jetzt auf Zoom und Moodle. So oder so stehen weiterhin die Zusammenarbeit und der Wissensaustausch im Vordergrund, auch wenn sich die eigene Rolle sowie die technischen Mittel geändert haben.

Nun steht das Abendessen an und ich habe die Chance, meiner Leidenschaft, dem Kochen, nicht nur am Wochenende sondern auch unter der Woche verstärkt nachzugehen. Meine Frau und ich genießen das selbstgemachte Essen und erzählen uns, wie der Arbeitstag bei uns jeweils gelaufen ist. Nach dem Essen treffen wir uns heute noch mit sehr guten Freunden aus Berlin zum „After Work Gin Tonic“. Erneut ändern sich die technischen Hilfsmittel zu WhatsApp und FaceTime. Wir sitzen im Wohnzimmer – in Berlin und München – und genießen den gemeinsamen Abend, der ohne die Chance zur digitalen Nähe erst wieder in einigen Wochen persönlich hätte stattfinden können.

Ich wünsche mir, dass diese Nähe bleibt. Auch dann bleibt, wenn aus turbulenten Zeiten wieder eine Mischung aus analogem und digitalem Alltag zurückkommt. Sei es die Frage: Brauchen wir dieses Präsenzmeeting wirklich? Ist es zielführend, dieses Thema als wöchentliche Telko zu veranstalten? Und gleichzeitig frage ich mich selbst, warum ich mich eigentlich nicht öfters digital mit Arbeitskollegen, Kunden, Freunden und Familie verabrede, die nicht in der selben Stadt wohnen.

Mein Blick geht aus dem Fenster; die Sonne ist längst untergegangen. Es ist dunkel, nur einzelne Lichter der Stadt leuchten noch. Das Panorama ist jedoch unverändert. Da wird mir klar, wie viel ich heute an einem einzigen Ort erlebt habe – und das alles von zu Hause.